Nun auch Informationen für Eltern mit geringem Einkommen über das Bildungspaket
Das Projekt "Tafel-Laden" im Café Solero in Enger ist gut angelaufen. Seit Ende Mai können sich Bedürftige hier mittwochnachmittags mit Lebensmitteln eindecken, in Spenge gibt der Tafel-Verein seitdem Lebensmittel im DRK-Haus an der Immanuel-Kant-Straße aus. "Und die Kunden sind zufrieden. In beiden Städten sind es mehr geworden", zieht Barbara Beckmann, Vorsitzende des Tafel-Vereins, eine erste Bilanz. Außerdem wurde das Angebot erweitert. Neuerdings gibt es in Enger auch Informationen zum Bildungs- und Teilhabepaket.
"Den Laden in Spenge mussten wir aus Kostengründen aufgeben", sagt Barbara Beckmann. Seit Ende Mai kann der Tafel-Verein die Räume beim Spenger DRK und im Café Solero kostenlos nutzen. "Und für die Engeraner fallen die Wege nach Spenge weg. Mancher wusste ja gar nicht, wie er dahin gelangen sollte", weiß Beckmann. "Jetzt kommen verstärkt Kunden aus Enger, auch wenn manche nur alle zwei Wochen einkaufen", berichtet sie. Insgesamt sind es 50 bis 60 Familien mit insgesamt rund 150 Personen, die bei der Tafel für kleines Geld einkaufen dürfen. Oft kommen die Tafel-Kunden früh, sie kennen sich. Alle müssen eine Nummer ziehen, die bunt gemixt in einem Topf liegen. "Damit jeder die Chance hat, früh bedient zu werden", erläutert Beckmann. Die Lebensmittel werden seit dem Umzug der Tafel-Läden in Herford gesammelt und mittwochvormittags für die Ausgabe am Nachmittag vorbereitet. "Das bedeutet für das Herforder Team Mehrarbeit", betont Barbara Beckmann und hofft, dass sich doch noch ehrenamtliche Helfer finden, die anpacken wollen. Die Ausgabe-Teams in Enger und Spenge setzen sich aus jeweils zehn bis zwölf Helfern zusammen.Die Tafel-Fahrer sind gut ausgelastet. "Die sind jeden Tag unterwegs mit dem Sprinter und Cangoo und holen die Lebensmittel aus den unterschiedlichen Geschäften zusammen." Mittwochs bringen sie dann die gefüllten blauen Körbe in die Läden nach Enger und Spenge und holen sie nach Ladenschluss leer wieder ab. "Seit dem 1. August mussten wir die Preise erhöhen", erklärt Barbara Beckmann. "Erwachsene zahlen nun statt 1,50 zwei Euro für den Einkauf, Kinder weiterhin 50 Cent", sagt sie. "Wir haben lange darüber nachgedacht. Aber die Benzinkosten steigen ja immer weiter an. Und nicht ein Kunde hat deswegen gemeckert. Alle haben eingesehen, dass dies nötig war", ist sie froh über die Einsicht der Menschen.Neu ist ein zusätzliches Angebot im Tafel-Laden in Enger: Friedbert von Reinersdorff, Pädagogischer Mitarbeiter beim ESTA-Bildungswerk, informiert von 13.30 bis 14.30 Uhr über das Bildungs- und Teilhabepaket. "Die Nachfrage ist gut. Hier treffen wir die Leute, die dafür infrage kommen", erklärt er. Geredet wird in einem kleinen Büro. "Hier geht es ja zum Teil um sehr private Dinge." Das ESTA-Bildungswerk hat den Auftrag erhalten, Berechtigte zu finden, die dieses Angebot noch nicht in Anspruch nehmen. "Es geht darum, dass die Kinder von bedürftigen Familien gefördert werden, sei es beim Babyschwimmen, bei Pekip-Kursen, im Vorschul- und im Schulbereich", führt von Reinersdorff aus. Friedbert von Reinersdorff hat schon an einigen Engeraner Grundschulen und auch in Kitas Informations-Abende abgehalten. Im Gespräch ist er auch mit denVerantwortlichen des Evangelischen Jugendzentrums Enger und dem Kleinbahnhof sowie der Grundschule an der Humboldtstraße.Auch am AWO-Familienzentrum am Lehmkuhlenweg hält er bald regelmäßig Sprechstunden ab. Zu seiner nächsten Sprechstunde mit Beratung lädt der Pädagogische Mitarbeiter hier am kommenden Donnerstag, 20. September, von 8 bis 10 Uhr ein.
NW Enger-Spenge vom17.09.2012
VON KARIN WESSLER
Mit freundlicher Genehmigung der
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