Tafel hat immer mehr Kunden

Viele frische Lebensmittel: Christiane Hellweg (v. l.), Anette Rampendahl, MdL Christian Dahm, Barbara Beckmann, Maria Stuke und Susanne Waldera bei der Lebensmittelausgabe

Derzeit nutzen 215 Personen in Enger das Angebot

Der Tafel in Enger stattete der heimische Landtagsabgeordnete Christian Dahm gestern einen Besuch ab. Dabei konnte sich der Sozialdemokrat einerseits einen Eindruck davon verschaffen, mit welchem Engagement die 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der Lebensmittelausgabe ihre Aufgabe versehen. Andererseits machte er sich ein Bild von der Zusammensetzung der Kundschaft wie auch von der Anzahl der Kunden. "Es werden immer mehr", betonte Barbara Beckmann, Vorsitzende des Vereins Herforder Tafel e. V. "Die Ausgabestelle im Café Solero an der Bielefelder Straße in Enger versorgt derzeit 215 Personen, davon sind die Hälfte Flüchtlinge", berichtete sie.

Da die Zahl der Asylsuchenden auch in der Widukindstadt immer größer werde, sei davon auszugehen, dass auch die Zahl der Kunden weiterhin steige.

Lebensmittel seien genug da, jeder gehe mit gut gefüllten Einkaufstaschen wieder nach Hause. "Da gibt es keine Engpässe", betonte Beckmann.

Sie habe die Erfahrung gemacht, führte Barbara Beckmann aus, dass einheimische bedürftige Menschen oft nicht den Weg zur Tafel finden, um sich hier für kleines Geld mit Lebensmitteln einzudecken. "Zumeist aus Scham", weiß sie. Flüchtlinge bekämen mehr Informationen über die Tafel. "Es ist ja auch gut, wenn sie kommen. Auf der anderen Seite wünschen wir uns etwas mehr Unterstützung von der Politik", sagte Barbara Beckmann. "Der Tafel-Verein finanziert sich komplett über Spenden. Davon müssen wir die Fahrzeuge unterhalten und auch die Müllgebühren bezahlen." Das sei nicht wenig.

Die Tafel, führte Barbara Beckmann aus, sei seinerzeit angetreten, Lebensmittel vor der Vernichtung zu retten. "Es wird immer noch zu viel weggeworfen."

Die Herforder Tafel erhält im ganzen Kreisgebiet viele Lebensmittel für ihre Kunden. "Was uns eigentlich fehlt, sind einige Geldspenden." Derzeit spare der Verein für einen zweiten Kühltransporter.

Christian Dahm berichtete, dass er selbst einmal für die Tafel Kisten geschleppt habe. "Das ist eine körperlich schwere Arbeit", hatte er festgestellt. Der Ablauf bei der Vorsortierung und bei der Ausgabe sei straff durchorganisiert. "Ihnen möchte ich meine Wertschätzung entgegenbringen. Ohne Sie könnte die Tafel nicht funktionieren. - es ist gut, dass es die Tafel gibt", sagte er den Helfern.

Mit freundlichen Genehmigung der

Neue Westfälische 2015

12.11.2015

Foto und Text Neue Westfälische- Karin Weßler